Vor sechzig Jahren kamen die Salvatorianer nach Venezuela, wo sie heute an drei Orten vertreten sind: Caracas, San Félix und Mérida. In Caracas haben sie eine beachtliche Bilanz sozialer Apostolate, besonders in Catia. In diesem riesigen Slum auf den steilen Hügeln am Rand der Großstadt, der als einer der gefährlichsten Orte der Welt gilt, haben unsere Mitbrüder vier Schulen, eine Krankenstation mit einer mobilen Klinik und zwei Kinderheime errichtet.
Eine der salvatorianischen Erfolgsgeschichten in Catia ist La Constancia, eine voll ausgestattete Grund- und Sekundarschule mit einer Mehrzweckhalle, einem Sportplatz und Laborräumen.
Die beiden „Casas Hogares“ – Heime für Straßenkinder und vernachlässigte Jugendliche in Catia – wurden vor über zehn Jahren errichtet. El Encuentro beherbergt Jungen im Alter von 4 bis 14 Jahren, während in El Timón die 15- bis 21‑Jährigen wohnen. Insgesamt sind die zwei salvatorianischen Häuser ein sicherer Hafen für fast 30 Minderjährige und junge Erwachsene. Unsere Mitbrüder ermöglichen es ihnen, in einer familienähnlichen, gesunden Umgebung mit christlichen Werten wie Frieden, Würde und gegenseitiger Achtung zu wohnen, zu lernen und aufzuwachsen. Tatsächlich hätten die Kinder sonst keine Unterkunft und müssten auf der Straße leben, wo sie ein leichtes Opfer für Banden wären, die von Drogen, Kriminalität und Gewalt geprägt sind. Unsere Mitbrüder führen die beiden Heime trotz beschränkter finanzieller Mittel.
In den letzten Jahren haben unsere Mitbrüder auf dem Gelände der Kirche Santo Cristo im Slum von Catia ein Kunst- und Kulturprojekt initiiert. P. Luis Domingo Díaz leitet es mit Erfolg und organisiert Kunst-, Kultur- und Sport-Workshops und Kurse für die Jungen und Mädchen, die in diesem besonders benachteiligten und dicht bevölkerten Teil von Caracas leben. Auf diese Weise können diese ausgegrenzten Kinder persönlichen Interessen nachgehen und ihr Potential entfalten. Die verschiedenen Aktivitäten, die regelmäßig angeboten werden – Musik, Tanz, Malen, Theater, Fußball und Volleyball – geben dem Leben der Kinder eine Struktur, halten sie von der Straße fern und helfen ihnen, ihr Selbstwertgefühl, ihr Selbstbewusstsein und ihre Disziplin zu stärken. Die Möglichkeit, derartige Aktivitäten und Fähigkeiten aus- und einzuüben und zu genießen und Augenblicke der Freude und Kameradschaft zu erleben, hat schon viele Kinder inspiriert, die sich ihrer Begabungen jetzt bewusst sind und begonnen haben, ihre neuen Fähigkeiten in den Dienst ihrer Gemeinschaft zu stellen.
Wie bei allen sozialen Initiativen sind menschliche und finanzielle Mittel entscheidend. Während die Missionsschwestern vom heiligen Peter Claver und ihre Wohltäter durch SOFIA großzügig für das Kunst- und Kulturprojekt gespendet haben, hat das österreichische salvatorianische Missionsbüro zusätzliche Spenden gesammelt. Aber keine Aktivität wäre möglich ohne das Engagement der salvatorianischen Gemeinschaft und die Hingabe und Inspiration der Trainer – talentierter junger Menschen, die selber aus Catia stammen.
Da das Projekt ein schönes Mittel der Evangelisierung durch Kunst ist, sind unsere Mitbrüder dabei, ähnliche Projekte in Mérida und San Félix zu entwickeln, die 2017 gestartet werden sollen. SOFIA wird weiterhin gerne für Unterstützung sorgen!