Von Gott berufen
Berufsfindung ist ein Prozess aktiver Schritte, die uns helfen, Gottes Willen für unser Leben zu erkennen. Was tun wir, wenn wir von anderen etwas wissen wollen? Zuerst fragen wir sie und dann hören wir zu, was sie antworten. Genauso ist es bei Gott. Wir müssen ihn zuerst fragen und dann auf seine Antwort hören.
Diese Kommunikation zwischen Gott und uns nennen wir – Gebet. Beim Beten ist es oft das Zuhören, das uns besonders schwer fällt, weil wir Gottes Antwort normalerweise nicht durch eine hörbare Stimme erhalten. Deshalb müssen wir offen sein für andere Möglichkeiten, wie er zu uns redet: Das kann zum Beispiel durch andere Menschen, durch Ereignisse oder durch tief empfundene innere Gedanken geschehen. Gott spricht ziemlich oft zu uns. Wir hören nur nicht immer zu.
Das Erste und Wichtigste bei der Berufsfindung ist ein aktives und kontinuierliches Gebetsleben. Darüberhinaus gibt es weitere Schritte, die oft empfohlen werden: dass man die Begleitung durch einen Seelsorger sucht, Informationen über alle Lebensformen der Berufung liest, mit Personen spricht, die aktiv in ihrer Berufung leben und darin Erfüllung finden, Seminare und Ordensgemeinschaften besucht und sich im Dienst für andere einbringt.
Gebet ist für alle Berufungen wichtig, nicht nur für Priester oder für das geweihte Leben. Menschen aller Lebensberufungen sind eingeladen, mit Gott zu sprechen und ihm zuzuhören. Wenn das Gebet keinen wesentlichen Platz in Ihrer Berufung hat, welcher Art diese auch sein mag, dann ist es so, als hätten Sie von frühester Kindheit bis ins Erwachsenenalter nicht mit Ihren Eltern gesprochen oder ihnen zugehört. Es funktioniert einfach nicht.
Gebet bedeutet Kommunikation mit Gott und nicht nur das Reden zu ihm. Zur Kommunikation gehört nicht nur das Reden, sondern – noch wichtiger – auch das Zuhören. Das Gebet ist also in jeder Berufung außerordentlich wichtig. Vielleicht ist es sogar der wichtigste Teil einer Berufung.
Warum bin ich Salvatorianer geworden?
Geweihte Religiöse
Papst Johannes Paul II erklärte in seinem Apostolischen Schreiben Vita Consecrata: „Das Geweihte Leben, tiefverwurzelt im Beispiel und in der Lehre Christi, des Herrn, ist ein Geschenk Gottes des Vaters durch den Geist an seine Kirche. (...) Jahrhunderte hindurch hat es nie an Männern und Frauen gefehlt, die dem Ruf des Vaters und der Einladung des Geistes folgten und diesen Weg der besonderen Nachfolge Christi wählten, um sich ihm mit »ungeteiltem« Herzen hinzugeben. Auch sie haben wie die Apostel alles verlassen, um bei ihm zu bleiben und sich wie er in den Dienst vor Gott und an den Schwestern und Brüdern zu stellen. Auf diese Weise haben sie dazu beigetragen, das Geheimnis und die Sendung der Kirche offenbar zu machen durch die vielfältigen Gnadengaben geistlichen und apostolischen Lebens, die der Heilige Geist ihnen zuteilte, und folglich haben sie auch an der Erneuerung der Gesellschaft mitgewirkt.“
Ein Mensch des geweihten Lebens zu sein bedeutet, sich selbst durch das feierliche Ablegen von Ordensgelübden mit ungeteiltem Herzen Christus zu weihen.
Nicht jeder ist bereit, Christus in einem geweihten Ordensleben zu folgen, aber es gibt viele Menschen, die von Gott dazu berufen sind, in besonderer und ganz persönlicher Weise ihn zu kennen, ihn zu lieben und ihm zu dienen. Vielen Menschen mag es schwer fallen, diese Gelübde zu verstehen, aber für diejenigen, die eine Liebesbeziehung zu Gott eingegangen sind und seinen Ruf zu einem geweihten Leben gehört haben, sind diese Gelübde Ausdruck einer persönlichen Liebe zu Gott und zu anderen Personen in der Ordensgemeinschaft.
Als Salvatorianer erfüllen wir durch diese Gelübde Gottes Ruf in unserem apostolischen Leben als Ordensleute.
Warum bin ich Salvatorianer geworden?
Salvatorianer sein
Was bedeutet es, ein Salvatorianer zu sein?
Das salvatorianische Ordensleben ist eine Möglichkeit, Jesus als dem Heiland der Welt nachzufolgen. Ein salvatorianischer Ordensmann zu sein bedeutet, an das Leben zu glauben, auf Gottes Handeln zu vertrauen, voller Hoffnung zu sein, hohe Ideale zu pflegen und alle Menschen in den Aufbau einer besseren Welt einzubeziehen. Ein Salvatorianer ist ein Mensch, der sich von Jesus als seinem Freund, Bruder und Herrn errettet weiß und deshalb den Wunsch hat, auch andere Menschen zur Erlösung zu führen.
Warum ein Bruder-Priester-Diakon sein?
Fragen und Antworten
Stufen der Ausbildung
Die Zeit der Postulatur dient zur Vorbereitung auf das Noviziat und bietet der Gesellschaft und dem Postulanten die Gelegenheit, einander kennen zu lernen. Daraus ergibt sich, dass der Postulant und die Gemeinschaft mit einem gegenseitigen Prozess der Berufsfindung beginnen, um festzustellen, ob Jesus den Postulanten zu einem salvatorianischen apostolischen Leben beruft. Um den Postulanten und die Gemeinschaft bei dieser Aufgabe zu unterstützen, erhält der Postulant eine grundlegende Einführung in die Ursprünge, die Geschichte und das apostolische Leben der Gesellschaft.
Außerdem nimmt der Postulant an Schulungen, Programmen und Aktivitäten teil, die ihm helfen, seine menschliche, intellektuelle und christliche Ausbildung zu erweitern. Parallel dazu beginnt der Postulant mit der formalen salvatorianischen Ausbildung, indem er seine Befähigung zum Gemeinschaftsleben entfaltet und erste Erfahrungen im apostolischen Dienst sammelt.